Bookii: Hören und Staunen. Heimische Vögel

Vögel im Garten, Wald, Feld und andernorts

Welche Vögel gibt es eigentlich in Deutschland? Wie sehen sie aus und was gibt es über sie zu wissen?

Dieses informative Buch stellt über 80 Vögel knapp vor. Zunächst gibt es eine kleine Einführung, in der unter anderem erklärt wird, dass es z. B. Singvögel, Nachtvögel und Zugvögel gibt, warum Vögel überhaupt singen und aus welchen verschiedenen Federn sich ihr Gefieder zusammensetzt.

Einen Vogel erkennst du sofort am Federkleid, an den Flügeln und dem Schnabel. Die meisten Vögel sind tagsüber aktiv, doch die Eulen, wie der Uhu, sind Nachtvögel.

In den folgenden Kapiteln werden jeweils einige Vögel aus einem Lebensraum vorgestellt: Garten, Stadt, Wald, Feld und Wiese, am Wasser, am Strand und in den Bergen. Zum jeweiligen Lebensraum gibt es eine kurze Einführung. Neben der Zeichnung des Vogels steht ein kleiner Steckbrief: Körperlänge, Gewicht, Aussehen des Weibchens, Nahrung. Das ist alles, was man sehen und lesen kann.

Nun kommt der Bookii-Stift ins Spiel. Tippt man den Infokasten an, bekommt man den Steckbrief vorgelesen. Bei vielen Vögeln gibt es am Rand des Steckbriefs ein „i“ in einem orangefarbenen Kreis. Dann kann man sich weitergehende Informationen zu den Vögel anhören und erfährt beispielsweise, dass das Wintergoldhähnchen der kleinste Vogel Europas ist und nur so viel wiegt wie drei Gummibärchen oder dass Lachmöwen zum Brüten Kolonien bilden. Tippt man das Bild des Vogels an, ist sein Gesang zu hören.

Auf vielen Seiten gibt es auch ein Spiel. Bei „Richtig oder falsch?“ wird eine Aussage vorgelesen und man muss entweder auf einen Haken tippen, wenn die Aussage richtig ist, oder auf ein Kreuz, wenn sie falsch ist. Bei „Welchen Vogel hörst du hier?“ wird eine Vogelstimme eingespielt und man muss den richtigen Vogel antippen. Gar nicht so einfach!

Wie funktioniert das?

Zunächst einmal muss der Bookii-Stift wissen, welches Buch man gerade vor sich hat. Dazu muss man ihn nur auf eine Stelle auf der Rückseite tippen. Da mein Stift schon älter ist und das Buch nicht „kannte“, musste ich ihn zunächst am Computer einstöpseln und aktualisieren. Danach kann man im Buch herumtippen und sich die Informationen anhören, wie ich es geschildert habe.

Bringt das was?

Die Steckbriefe könnte man auch vorlesen bzw. selber lesen, aber der Stift bringt viele weitere Informationen mit sich. Die Texte hätte man natürlich auch abdrucken können, aber sie all die Vogelstimmen anhören zu können – es sind über 80 – ist etwas, was kein gedrucktes Buch leisten kann. Dazu kommen die Spiele. Die Handhabung ist einfach und macht Spaß. Das führt dazu, dass die Kinder solch ein Buch viel öfter in die Hand nehmen, sich immer wieder damit beschäftigen und dadurch natürlich auch mehr lernen. Und, ich gebe es zu, mir macht das auch Spaß, herumzutippen und mir die Vogelstimmen anzuhören. (Als Kind hatte ich solch ein Elektro-Spiel, wo ein Lämpchen leuchtete, wenn man die richtige Antwort fand. Das mochte ich auch sehr gerne, aber der Bookii kann eben viel mehr.) Dank der sehr robusten Pappseiten ist auch eine lange Lebensdauer garantiert.

Der Text ist im Allgemeinen gut verständlich, ab und zu kommen aber auch Wörter vor, die für die jüngen Leser/Zuhörer wahrscheinlich unbekannt sind. Die Zeichnungen zeigen die wichtigsten Merkmale der Vögel deutlich, ich finde, man kann sie wirklich sehr gut erkennen.

Interessant finde ich auch die Einteilung nach Lebensraum, die mir die Erkenntnis brachte, dass wir in unserem kleinen Reihenmittelhausgarten im Dorf Garten-, Stadt-, Wald-, Feld- und Wasservögel beobachten können.

Fazit: Eine spannende Kombination von Bild, Text und Ton, bei der auch kleinere Kinder selbstständig viel über die heimische Vogelwelt erfahren und die Gesänge der Vögel kennenlernen können. Das Buch hat eine Alterseinstufung von 4 bis 99 Jahre. Kindergarten- und Grundschulkinder werden von diesen Büchern sehr angesprochen. Natürlich wird der Vogelkenner hier nichts Neues erfahren können, aber interessierte Laien können hier sicher noch das eine oder andere dazulernen. Außerdem macht die Beschäftigung mit dem Buch einfach Spaß, am besten natürlich zusammen mit einem Kind.

Bärbel Oftring, Johann Brandstetter: Bookii. Hören und Staunen. Heimische Vögel. Tessloff 2019. 26 Seiten, Euro 19,95, ISBN 978-3-7886-7509-7.

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4 Kommentare zu “Bookii: Hören und Staunen. Heimische Vögel

  1. Entschuldigung, da war ich zu wenig ausführlich und damit am Thema vorbei: es ist die Rede von Sing-, Nacht- und Zugvögeln. Da wird deutlich, dass hier Kategorien bunt gemischt werden, wenn dies an anderer Stelle auseinanderdividiert werden sollte, wäre es gut. Singvögel sind eine klar definierte biologische Gruppe. Zugvogel beschreibt ein Verhalten, Nachtvogel ein völlig anderes (viele Zugvögel, unter diesen viele Singvögel, ziehen beispielsweise bevorzugt Nachts – spätestens hier wirds schwierig, wenn so unterschieden werden soll!). – die Einteilung nach bevorzugten Habitaten dagegen ist vergleichbar und sehr lehrreich. Es ist für ein Kind sicherlich hochinteressant, zu sehen, wer z.B. am, wer aber auch im Wasser lebt und wie die entsprechenden Anpassungen aussehen.

    • Ach so, jetzt habe es verstanden. Es ist der zweite Satz der Einleitung, danach kommt einiges zu Singvögeln und dann auch zu Zugvögeln. Auf Nachtvögel wird in der Einleitung nicht weiter eingegangen, ich glaube, dazu kommt später bei den entsprechenden Vögeln noch etwas.

  2. Diese Möglichkeit ist toll. Denn wer hat schon diese und andersherum wer kennt schon all die Stimmen? Sowohl der Singvögel, dieser riesigen Gruppe, als auch all der Anderen? Aber das Textbeispiel (“… sind Nachtvögel.”) schreckt ein bißchen ab, was sind denn das für Kategorien? Wenn es Nachtvögel gibt, was sind dann Tagvögel und wie sind die einen und die anderen verwandt? Wieso sollte eine Nachtschwalbe, die noch nicht einmal zu den Schwalben gehört, jetzt auf einmal eine Eule sein? Es wäre besser gewesen, zu sagen, dass diese Vögel überwiegend nachts wach und aktiv sind. Hier müßte der mitlesende Erwachsene wieder eingreifen. Der sollte mit seinen 99 Jahren ja genug Erfahrung mitbringen.

    • Ich verstehe das Problem nicht, ehrlich gesagt. Die einen sind tagsüber aktiv und die anderen in der Nacht – das steht da doch. Ich finde zum Beispiel bei der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz den Beitrag „Nachtvögel erkennen“. Selbst wenn es sich nur um einen umgangssprachlichen Ausdruck handeln sollte, ist er aber doch gebräuchlich und verständlich. Ich kann mir kein Kind vorstellen, dass nach diesem Satz fragen würde, was Tagvögel sind: Die, die es tagsüber sehen und hören kann. Die, von denen im ersten Halbsatz die Rede ist.
      Wie kommen Sie auf die Idee, dass man nach der Lektüre denken könnte, dass die Nachschwalbe eine Eule sein soll? Hier wird doch nur ein Beispiel genannt. Mal abgesehen davon, dass die meisten Kinder schon mal von Eulen gehört haben dürften, die wenigsten aber von Nachtschwalben.
      Kinderbücher dürfen nicht falsch sein, aber sie dürfen sehr wohl vereinfachen und reduzieren, schließlich sind es keine wissenschaftlichen Nachschlagewerke und müssen für die Zielgruppe verständlich sein.

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