Wo komme ich her? Wer ist meine Familie?
Das sind wichtige Fragen für jedes Kind, selbst wenn es seine Herkunft kennt. Tylda, eine kleine Wasserhexe, die im Großen Augensee auf einer Insel lebt, kennt sie aber nicht. Sie war vor vielen Jahren ausgesetzt worden. Ihre Eltern haben sie glücklicherweise gefunden und aufgenommen. Schon oft haben sie ihr die Geschichte davon erzählt, sodass sie weiß, dass sie eigentlich ein Snejhopperkind ist. Magie war nötig, um ihr ein Leben unter Wasser zu ermöglichen.
Nun, an ihrem ersten Ferientag, schleicht Tylda sich früh am Morgen davon. Sie möchte endlich die Bucht sehen, wo das geschehen ist. Allerdings ist der Weg ganz schön weit. Die Bucht befindet sich nicht im Reich der Wasserhexen, sondern am Seeufer der Klabauterelfen. Wie aufregend!
Tylda packt sich Proviant zusammen, schreibt ihren Eltern eine Notiz und schafft es unbemerkt ans Ufer – gar nicht so einfach, denn einige Flüsternymphen kommen ihr in die Quere. Doch dann kann es endlich losgehen. Tylda wandert am Ufer entlang, entdeckt neue, wundersame Landschaften und lernt einen jungen Klabauterelfen kennen. Doch dann wird es dunkel. Dabei wollte sie doch abends wieder zu Hause sein – was nun?
Spannendes Abenteuer am See
Man kann die Geschichte von Tyldas erlebnisreichem Tag einfach als Abenteuer lesen, aber auch als eine Suche nach der Herkunft. Dieses wichtige Thema ist hier sehr gut in die Abenteuerhandlung eingearbeitet. Tylda sieht anders aus als die Wasserhexen, aber es wird nicht thematisiert, ob ihr das Probleme bereitet. Die Beziehung zu ihren Eltern scheint gut zu sein, sie ist glücklich und zufrieden, aber auch neugierig darauf, mehr über sich zu erfahren – ganz normal also.
Auf ihrer Suche erlebt sie einiges. Ja, es dauert, bis sie überhaupt los kommt, weil die Flüsternymphen eine Geschichte hören wollen. So erfahren wir mehr über ihre Herkunft und die Folgen für die kleine Wasserhexe. Das ist geschickt in die Handlung eingewoben. Ihre Umwelt wird lebendig und fantasiereich geschildert, was zusammen mit den schönen Illustrationen dafür sorgt, dass man sich Tyldas Welt gut vorstellen kann. Da sich auf jeder Doppelseite ein Bild befindet, haben die kleinen Zuhörer:innen auch immer etwas zum Anschauen. Eine doppelseitige Karte am Anfang des Buches sorgt dafür, dass Tyldas Weg und das Aussehen der Insel gut nachzuvollziehen sind, wobei es etwas schade ist, dass ausgerechnet ihre Heimat Vatnorya halb in der Bindung verschwindet.
Der Text lässt sich gut vorlesen und verstehen, wenn auch einige schwierigere Wörter vorkommen. Es gibt am Ende ein paar Erklärungen zu den verschiedenen Orten auf der Insel, die aber wohl eher für die Vorlesenden gedacht sind, da sie für Kinder sprachlich zu schwierig sind.
Wenn Kinder gerne beim Zuhören malen oder sich hinterher noch länger mit der Geschichte befassen möchten, werden ihnen die Ausmalbilder gefallen, die am Ende mithilfe von QR-Codes verlinkt sind. Auf der Tylda-Website gibt es noch viele weitere Extras.
Fazit: Eine schöne Fantasy-Abenteuergeschichte um eine sympathische kleine Wasserhexe über Freundschaft, die Suche nach der Herkunft, Neugier und Entdeckerfreude für Kinder ab 4 Jahren.
Ricner Fock: Tylda. Die kleine Wasserhexe und der Klabauterelf. CieronArt Media, 2. Auflage 2021.
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Ich danke dem Autor für das Rezensionsexemplar.
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