Max Bollinger, Nele Palmtag: Das Riesenfest

In einer Burg wohnten zwei Riesen.
Einer war nicht größer als du.
Er war trotzdem ein Riese,
weil es im Land der Riesen
nur Riesen gibt.

Eines Tag kam eine Einladung zum Riesenfest. Der große Riese wollte den kleinen nicht mitnehmen, doch der setzt sich durch, obwohl er auf dem weiten Weg viel mehr Schritte machen muss und er viele Hindernisse überwinden muss, die für den großen Riesen keine sind. Auf dem Riesenfest muss eine Aufgabe gelöst werden, die sich der älteste Riese ausgedacht hat: Wer den größten Bissen verschlucken kann, wird König des Tages. Zuerst ist der kleine Riese niedergeschlagen, doch dann hat er eine Idee. Dafür wird er mächtig ausgelacht. Aber im folgenden Jahr können alle Riesen sehen, dass der kleine Riese der schlauste von ihnen allen ist. Deswegen wird er doch noch König – sogar länger als für ein Jahr.

Der kleine Riese ist ein zähes und cleveres Kerlchen. Egal was der große Riese sagt oder tut, er lässt sich nicht von seinem Ziel abbringen. Und statt beim Wettbewerb zu sagen, dass das eben nichts für ihn ist, lässt er sich etwas Schlaues einfallen. Die wunderschönen Buntstiftzeichnungen ziehen die kleinen Zuhörern sofort in die Welt des liebenswerten kleinen Riesen. Man erlebt ihn in seiner großen Umwelt mit den vielen skurrilen großen Riesen. Es gibt viel zu sehen, auch der Text ist nicht zu lang und gut zu verstehen.

Die Geschichte erschien erstmals 1981 und wurde nun neu – und, wie ich finde, sehr gelungen – illustriert.

Eine wunderschöne Geschichte, die zeigt, dass es nicht immer auf Größe oder Kraft ankommt, sondern dass man mit Ideen und einem schlauen Kopf auch viel erreichen kann.

Cover_Bollinger_Riesenfest

Max Bollinger, Nele Palmtag: Das Riesenfest. Atlantis 2015. 32 Seiten, Euro 14,95, ISBN 978-3-7152-0691-2.

Zur Verlagsseite – bei Amazon – oder in eurer Lieblingsbuchhandlung.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.