Mara und Max spielen im Kinderzimmer und richten dabei ein ziemliches Chaos an. Das stört die beiden nicht weiter, aber Mama schimpft und fordert sie auf, jetzt endlich aufzuräumen. Als sie sich gerade an die Arbeit machen wollen, steht auf einmal ein grünes Wesen vor ihnen, das sich als Chaosmonster vorstellt. Au weia, das können sie nun gerade nicht gebrauchen. Trotzdem lassen sie sich rasch dazu überreden, richtig viel Chaos anzurichten. Prompt schaut Mama herein und ist nun wirklich sauer. Da geschieht eine Überraschung: Das Chaosmonster zeigt ihnen, wie sie aufräumen und sogar Spaß dabei haben können. Chaosmonster ist nämlich gar nicht sein richtiger Name, das ist nur eine Abkürzung. Als Mama wieder hereinkommt, staunt sie jedenfalls mächtig. Und vom kleinen Monster ist keine Spur mehr zu sehen.
Verwüstung spielen macht froh, ho, ho!
Das leidige Aufräumen dürfte in den meisten Familien ein Thema sein, das immer wieder für Ärger sorgt. Deshalb können sich die Kinder prima mit Max und Mara identifizieren, die Unordnung machen, weil es eben zum Spiel dazugehört und es keinen Spaß macht, vor dem nächsten Spiel erst einmal das alte beiseite zu räumen. Das Buch holt die Kinder also in ihrer Welt ab. Aber dann … Dann taucht das niedliche Monster auf. Und anstatt Mamas Aufforderung zu folgen, lassen sich die beiden dazu verführen, erst recht Durcheinander zu machen. So richtig mit Spaß und Genuss! Aber dann nimmt die Handlung eine überraschende Wendung, denn das Chaosmonster zeigt ihnen, wie sie mit Spaß aufräumen können. Es wäre sicher nicht verkehrt, nach dem Lesen gleich mal zu überlegen, wie das im eigenen Kinderzimmer klappen könnte. Und vielleicht, man soll ja die Hoffnung nie aufgeben, ist danach das Kinderzimmer mal wieder ordentlich.
Die Protagonisten sind ganz normale Kinder mit einer ganz normalen Mutter und einem ganz normalen Kinderzimmer. Sympathisch und nett. Das Chaosmonster ist niedlich und verbreitet gute Laune – und das bei einer so ungeliebten Tätigkeit. Mit Gesang und Fantasie klappt nämlich alles viel besser.
Der Text ist gut verständlich, das Chaosmonster spricht und singt oft in Reimen, was natürlich sehr eingängig und gut zu merken ist.
„Jetzt kommen meine Schaufelfüße rips und raps. Jetzt taps ich auf den Patschefüßen tips und taps. Jetzt räumen wir zusammen auf schnips und schnaps.“
An einer Stelle gibt es auch eine kleine Märchen-Reminiszenz. Die Kinder fragen das Chaosmonster:
„Warum hast du denn so große Hände?“, fragt Mara. „Damit ich besser schaufeln kann“, sagt das Chaosmonster, lacht, und schon schaufelt es ein paar Bausteine in die Kiste.
„Und warum hast du so große Patschefüße?“, fragt Max. „Damit ich all die Kisten besser schleppen und durch euer Chaos balancieren kann“, singt das Chaosmonster.
…
Ob die Kinder das wiedererkennen? Aber keine Angst, hier wird niemand gefressen!
Die Bilder sind einfach gehalten, die Mimik ist auf das Wesentliche reduziert, aber dennoch erkennbar. Mir gefallen sie gut, man sieht, worauf es ankommt und die Farben sind nicht so furchtbar knallig.
Ich kann mir vorstellen, dass das Buch die kleinen Zuhörer zwischen 4 und 6 Jahren zumindest ein wenig zum Aufräumen motivieren kann. Klappt es nicht, ist es trotzdem eine schöne Geschichte.
Elisabeth Zöller, Anne-Kathrin Behl: Das Chaosmonster. ellermann 2015. 32 Seiten, Euro 12,99, ISBN 978-3-7707-5967-5.
Zur Verlagsseite – bei Amazon – und in jeder Buchhandlung.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.