Ina Krabbe: Bahn frei für Oswald! Weihnachtsmann verzweifelt gesucht

Marek ist ziemlich genervt. Seine alleinerziehende Mutter muss über Weihnachten eine Geschäftsreise in die USA machen. Sein Onkel und dessen Partner sind im Skiurlaub. Also muss er Weihnachten allein mit seiner Oma verbringen. Obwohl er eigentlich ziemlich gerne bei seiner Oma ist, ist er schlecht gelaunt. Doch seine Oma lenkt ihn damit ab, dass sie losziehen, um im Wald einen Weihnachtsbaum auszusuchen. Auf einer Lichtung entdecken sie ein wunderschönes Bäumchen, nehmen es mit nach Hause und schmücken es. Vor dem Einschlafen erzählt Oma Marek noch eine Geschichte. Danach liegt er auf der Couch im Wohnzimmer und fragt sich, ob der Weihnachtsbaum sich wohl in eine Fee verwandeln würde, wenn er ihn küsst. Es ist ja keiner da, der es herumerzählen könnte, also probiert er es. Und tatsächlich – der Baum verwandelt sich. Allerdings nicht etwa in eine Fee, sondern in einen riesigen Elch.

Es stellt sich heraus, dass der Elch Oswald heißt und vor 100 Jahren vom Weihnachtsmann als Strafe fürs Unfugmachen in eine Tanne verwandelt wurde. Sein sehnlichster Wunsch ist nun, zum Weihnachtsmann zurückzukehren. Er macht sich auf den Weg, kehrt aber völlig verwirrt von einem Flugzeug wieder zurück. Nun müssen Oma und Marek Oswald helfen, das Weihnachtsdorf wiederzufinden. Weil sich die Welt in den letzten hundert Jahren ziemlich verändert hat, braucht Oswald eine Menge Erklärungen. Leider kommen sie immer etwas zu spät … Und so erleben die drei einige sehr aufregende Abenteuer, bevor es ein weihnachtliches Happy End geben kann.

Mareks größter Wunsch ist es, Weihnachten zusammen mit seiner Mutter zu verbringen. Das können die Leser gut nachempfinden, sodass sie sich mit dem Jungen darüber freuen, dass er ein tolles Abenteuer erleben kann. Wer würde nicht gerne einmal den sprechenden Elch des Weihnachtsmannes kennenlernen? Zwar beginnt die Geschichte ein wenig traurig, doch dann nimmt sie schnell Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich. Ein Elch in einem Kaufhaus? Auf einem Flughafen? Das muss ja zu Chaos führen!

Die Hauptpersonen, also Marek, seine Oma und Oswald sind allesamt liebenswert und schleichen sich schnell in das Herz des Lesers ein. Marke ist ein ganz normaler Junge mit ganz normalen Wünschen, der ein fantastisches Abenteuer erleben darf. Seine Oma ist eine patente Frau, die alles tut, um ihren Enkel glücklich zu machen und Oswald zu helfen. Und Oswald? Der ist chaotisch, verwirrt, neugierig und vor allem voller Sehnsucht nach seinem alten Leben. Seinen Bewegungsdrang nach hundert Jahren Stillstehen kann jedes Kind nachvollziehen. In die turbulente Geschichte wurde ganz unauffällig auch noch ein bisschen Lernstoff eingebaut: Nicht nur Oswald erfährt, was sich in den letzten hundert Jahren alles verändert hat: von elektrischer Beleuchtung über Flugzeuge bis hin zur Verpartnerung.

Das Buch ist ein großer Spaß für Kinder ab etwa 8 Jahren, die schon recht gut selber lesen können. Jüngere Kinder haben beim Vorlesen aber garantiert auch viel Spaß. Die lustige Geschichte kann die Wartezeit auf Weihnachten wunderbar verkürzen und das versöhnliche Ende stimmt auf die Feiertage ein.

Cover_Krabbe_BahnfreifürOswald

Ina Krabbe: Bahn frei für Oswald! Weihnachtsmann verzweifelt gesucht. Südpol 2014. 128 Seiten, Euro 8,90, ISBN 978-3-943086-08-9.

Zur Verlagsseite – bei Amazon

Ich danke dem Südpol-Verlag für das Rezensionsexemplar!

3 Kommentare zu “Ina Krabbe: Bahn frei für Oswald! Weihnachtsmann verzweifelt gesucht

  1. Pingback: Weihnachtsvorfreude | Kinderohren

  2. Kann man von der Seitenzahl her auch hervorragend als “lesbaren Adventskalender” verwenden – bei uns war das früher ein festes Ritual in der Adventszeit. Leider klappt das bei uns nun nicht mehr mit dem gemeinsamen Lesen, aus zeitlichen Gründen – zumindest nicht mit allen Familienmitgliedern.

    LG,
    Heidi, die Cappuccino-Mama

    • Stimmt, das könnte man, wenn man diszipliniert wäre. 😉 Wir haben es nämlich nie geschafft, nicht weiterzulesen, wenn es eine zusammenhängende Geschichte war. Funktioniert hat das bei uns nur, wenn im Buch 24 einzelne Geschichten waren.

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