Stephan Pastis: Timmy Flop in (streng) super geheimer Mission

Timmy Flop hält sich für den schlauesten Menschen auf der Welt. Zusammen mit seinem Eisbären Super betreibt er ein Detektivbüro, natürlich meint er, der beste Detektiv überhaupt zu sein. Stattdessen fehlt es ihm aber ziemlich an Durchblick. Als es in der Schule einen Detektivwettbewerb gibt, ist er überzeugt davon, ihn sowieso zu gewinnen. Das Blatt mit den Hinweisen schaut er sich nicht einmal an, er ermittelt auch nicht, sondern wartet darauf, dass ihm die Lösung in den Schoß fällt. Deswegen wartet er bis zum letzten Moment und verpasst leider den Abgabetermin. Doch dann bekommt er heraus, dass der Abgabetermin an einer Förderschule der Stadt einen Monat später liegt. Also tut er alles dafür, um von der Schule zu fliegen, was ihm letztendlich gelingt. Auch jetzt nimmt er keine Ermittlungen auf, denn er ist überzeugt davon, die Täterin zu kennen …

Timmy Flop ist ein sehr unsympathischer Protagonist. Er ist ein richtiger Großkotz und Angeber. Alle anderen hält er für blöd. Warum sein bester Freund Rollo, ein ganz normaler, intelligenter und fleißiger Junge, überhaupt mit ihm befreundet ist und ihm ständig hilft, erschließt sich mir nicht. Sein Detektivbüro heißt nach seinem Eisbären und ihm Super Flop – nomen est omen. Auch Timmys Großtante, bei der er und seine Mutter leben, ist ein eher unkonventioneller Typ. Nur seine Mutter macht einen durchweg normalen Eindruck, sie merkt aber erst viel zu spät, was Timmy für ein Spiel treibt.

Der Text wird durch sehr viele Zeichnungen aufgelockert, dafür, dass das Buch ab 7 Jahren sein soll, ist die Schrift aber recht klein. Es ist definitiv kein Buch für absolute Anfänger.

Zum Inhalt: Timmy ist ein absoluter Chaot, dem viele komische Sachen passieren. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Leserinnen und Leser sich dabei amüsieren. Leider war das überhaupt nicht meine Art von Humor, dass ich Timmy als arrogantes Ekel empfunden habe, machte es nicht besser. Ich musste mich wirklich überwinden, das Buch überhaupt zu Ende zu lesen, was mir bei Kinderbüchern normalerweise nie passiert, da sie schnell gelesen sind.  Auf der Verlagsseite steht: „Stefan Pastis vereint in ‚Timmy Flop‘ charmant Charlie Brown und den kleinen Nick.“ Tut mir leid, aber nein, ich kann keine Ähnlichkeiten mit einem der beiden erkennen.

Für mich war das wirklich ein Flop, aber Kinder, die total überzogene Schilderungen, Slapstick und einen Antihelden mögen, haben vermutlich ihren Spaß daran.

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Stephan Pastis: Timmy Flop in streng super geheimer Mission (2). Oetinger 2016. 272 Seiten, Euro 14,99, ISBN 978-3-7891-4507-0.

Zur Verlagsseite – bei Amazon – und in jeder Buchhandlung.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.