KLAPPE, CUT, HURRA. Aufregende Drehtage in Berlin

Zehn Tage am Filmset

Amra kann es kaum fassen. Ihre Tante Anna, eine Kostümbildnerin, und ihr Onkel Feridun, ein Kameramann, organisieren, dass Amra zehn Tage bei einem Filmdreh dabei sein darf. Wie toll! Zwar muss sie dafür sehr früh aufstehen – immerhin sind Sommerferien – und muss sich an fiese Regeln halten, aber das ist es ihr wert. Immerhin ist der Hauptdarsteller Julian ein Teenieschwarm, vielleicht kann sie ihn ja näher kennenlernen.

In den zehn Tagen lernt Amra, was alles zum Filmemachen dazugehört und was alles unbedingt vermieden werden muss. Weil sie ihre große Klappe nicht halten kann und ein paar Fehler macht, schafft sie es, gegen alle Regeln zu verstoßen. Nachdem sie den Hauptdarsteller verärgert hat, muss sie sogar fürchten, rausgeworfen zu werden. Au weia!

„Amra, dir ist schon klar, dass Tausende von Mädchen Julian toll finden und in ihn verknallt sind? Diese Mädchen werden sich unseren Film vor allem aus seinetwegen anschauen. Vielleicht sogar mehrmals. Zum Glück für uns, denn davon leben wir. … Soll heißen, auf dich können wir verzichten, auf Julian jedoch nicht.“

Wie wird ein Film gedreht?

Amra staunt: Zum Filmemachen gehört so viel mehr als ein paar Schauspieler, die ihren Text aufsagen und von einer Kamera gefilmt werden. Das Team dahinter ist riesig. Schon vor Drehstart ist unheimlich viel zu erledigen und organisieren, zum Beispiel müssen alle Drehorte gesucht und besichtigt werden, Genehmigungen und Dreherlaubnisse besorgt werden usw. Und auch wenn es losgeht: Kamera, Ton, Kostüm und Maske, darauf wäre sie auch von alleine gekommen. Aber wie viele Leute dafür sorgen, dass die Szenen so sortiert werden, dass alles reibungslos abläuft und möglichst wenig Kosten entstehen, darauf aufpassen, dass alles Anschlüsse passen, die Schauspieler fahren, betreuen, verpflegen, Komparsen besorgen und vieles andere mehr, das hätte sie nicht gedacht.

Das Kapitel des Buches versetzen die Leser bereits durch ihre Filmüberschriften in eine passende Atmosphäre: Vorspann, Rückblende, Drehbuch, Filmstab, Drehorte und Motive, Rückblende, Drehtag 1 bis 10 und Abspann.

Amra schildert ihre Erlebnisse sehr lebendig. An jedem Tag bekommt sie in einen anderen Teil des Filmsets näheren Einblick, sodass sie mit der Zeit vieles kennenlernt, was wichtig ist. Die vielen Erklärungen sind so gut in die Handlung verpackt, dass sie nie aufgesetzt wirken. So macht Amra zum Beispiel einiges falsch, woraufhin ihr jemand erklärt, was richtig ist. Manches erfragt sie, anderes beobachtet sie. Das liest sich spannend, zumal man als Leser ja darauf wartet, ob es ihr gelingen wird, mit Julian zu sprechen und wie dieses Gespräch wohl verlaufen wird. Wird sie ihn näher kennenlernen? Amra muss außerdem die Erfahrung machen, dass es beim Film wesentlich weniger schillernd zugeht, als sie erwartet hat: Manchmal liegen bei allen die Nerven blank und alle fauchen sich (und Amra) an, es müssen eine Menge langweiliger Arbeiten erledigt werden (Knöpfe annähen!) und beim Dreh zuschauen kann und darf sie meistens auch nicht.

Das Buch ist sehr schön gestaltet. Die Seiten haben je nach Kapitel unterschiedliche Pastellfarben und verschiedenfarbige Schrift, die sich aber gut lesen lässt, der Kontrast ist hoch genug. Es gibt einige Bilder, die den Text illustrieren, jedes Kapitel beginnt mit einer Abbildung des Drehplans, auf dem erklärt wird, was an diesem Drehtag ansteht: Motiv, Rollen, Szenenbeschreibung und Filmteam.

Als Zugabe gibt es am Ende noch ein Sushi-Rezept und ein Puzzle, beides hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht.

Bereits der Vorgängerband Herr Katz, Isolde und ich, in dem Amra lernt, wie ein Buch entsteht, hat mir sehr gut gefallen (zur Rezension), die Fortsetzung zum Thema Film ist ebenso gut gelungen.

Eine weitere Rezension findet ihr im Buchkind-Blog.

Fazit: Informatives, sehr lesenswertes Buch für alle von 10 bis 14 Jahren, die sich für das Drum und Dran von Dreharbeiten interessieren.

Kerstin Wacker, Henrik Hitzbleck: KLAPPE, CUT, HURRA. Aufregende Drehtage in Berlin. Wacker und Freunde 2017. 144 Seiten, Euro 16,95, ISBN 978-3-00-057-198-5.

__________________________________________________

WERBUNG (*)

Zur Verlagsseite – bei Amazon – bei Buch 7 – bei der Autorenwelt – im Onlineshop eurer Buchhandlung – und in eurer Lieblingsbuchhandlung.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

(*) Nach dem Telemediengesetz sind Links auf Verlage, Shops und Affiliate-Links (hier: Amazon) als Werbung zu kennzeichnen, übrigens ganz unabhängig davon, ob das Buch ein Rezensionsexemplar ist oder selbst gekauft wurde. Ich bekomme kein Geld von den Verlagen, sie stellen mir lediglich ein Buch zur Verfügung. Das verpflichtet mich zu nichts, ich schreibe auch kritische Rezensionen oder verzichte ganz darauf, ein Buch zu besprechen. Meine Meinung ist nach wie vor unabhängig. Die Links sind ein Service für euch Blogbesucher, auf den ich nicht verzichten möchte. Lediglich über den Amazon-Affiliate-Link verdiene ich etwas Geld – falls jemand etwas bestellt, nachdem er den Link benutzt hat, bekomme ich ein paar Cent.